25. Oktober 2020

Ein Friedensfeld entsteht 

Ein Beitrag von Wolfgang Bergmann 

An der Stelle einer alten Militärschanze in Rhauderfehn entsteht ein Ort des Gedenkens und der Mahnung zum Frieden.

Der Leeraner Künstler Gerd Christmann gestaltet dort gemeinsam mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern ein Friedensdenkmal. Es besteht aus 16 in den Boden eingelassenen, ausdrucksstarken Köpfen, die aus mittelalterlichen Steinen der Neuen Kirche in Emden gemeißelt wurden.

Er nennt sie „Sterngucker“. Warum?

Menschen schauen seit alters auf zu den Sternen. Sie lassen sich ergreifen und faszinieren von der majestätischen Ordnung, der geheimnisvollen Ruhe und Weite, die vom nächtlich leuchtenden Sternenhimmel ausstrahlen. Oft genug ist es ein sehnsuchtsvoller Blick. Ein Blick heraus aus einer Welt der Unordnung, des Unfriedens und der Kriege hinauf zu einem Raum der Ruhe und Beständigkeit, der Verlässlichkeit und Unzerstörbarkeit, unter dem wir doch alle sein dürfen.

Jeder Friede braucht solche Beständigkeit. Kein Friede, der nicht für alle Menschen verlässlich ist und der nicht von einer starken Ordnung getragen wird, stark genug, um unterschiedliche Kräfte und Interessen auszugleichen und in sich aufzuheben. Der Krieg aber ist die Zerstörung, das Ende aller schöpferischen Ordnung.

So sehen wir am Ort historischer Kriegshandlungen ein Friedensfeld, zum Sprechen gebracht von steinernen „Sternguckern“. Sie erinnern daran, dass der Friede die Vision einer für alle verlässlichen Ordnung braucht und Menschen, die sich dafür mit Herz und Hand einsetzen.